11. Wachtberg-Forum: Radarforschung im Zeichen von Verteidigung, Weltraum und Sicherheit

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State-of-the-Art Radaranwendungen zur Unterstützung von Bundeswehr, Industrie und Gesellschaft: Auf dem 11. Wachtberg-Forum des Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik FHR vom 21.-22. Juni 2023 präsentierte das Institut eine breite Palette seiner Forschungsergebnisse. Über 130 Gäste aus Wirtschaft und Verteidigung, Wissenschaft und Industrie besuchten die Veranstaltung auf dem Campus in Wachtberg-Werthhoven rund um das Weltraumbeobachtungsradar TIRA. Auf dem Programm standen eine Ausstellung und Fachvorträge mit Live-Demonstrationen. Für die Keynote konnte in diesem Jahr Generalmajor Traut, Kommandeur Weltraumkommando der Bundeswehr, gewonnen werden.

© Fraunhofer FHR / Hans-Jürgen Vollrath
Beeindruckendes Ambiente: Die Vorträge des Wachtberg-Forum 2023 fanden im Innenraum des Weltraumbeobachtungsradars TIRA statt.
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Expertenrunde: In der Podiumsdiskussion ging es um die Sicherheitslage im Weltraum.
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Live-Demonstrationen in der hochkarätigen Ausstellung: An den Ständen konnten die Besucher die Radaranwendungen in der Praxis erleben.

Im großen Ausstellungsbereich zeigten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer FHR aktuelle Projekte des Instituts aus den Bereichen Verteidigung, Weltraum und Sicherheit. Ganz praxisnah wurden den Besuchern zahlreiche Anwendungen der Radar- und Hochfrequenzforschung vorgeführt.

Die Vorträge fanden vor der imposanten Kulisse des Innenraums des Weltraumbeobachtungsradars TIRA statt, überspannt von der „Kugel“, dem weithin sichtbaren Markenzeichen des Instituts. Auf dem Programm des ersten Tages stand neben der Vorstellung der neuen Struktur des Fraunhofer FHR das Thema „Radar als Schlüsseltechnologie zur Weltraumlageerfassung“. In seiner Keynote hob Generalmajor Traut die wachsende Bedeutung der Sicherheit im Weltraum hervor - sowohl in Bezug auf die Space Safety, also der Verhütung von Unfällen und unbeabsichtigten Risiken als auch im Bereich der Space Security, worunter die Abwehr absichtlich herbeigeführter Risiken und Bedrohungen fällt.

In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde diese Thematik vor dem Hintergrund verschiedener Fragestellungen vertieft. Auf der Bühne diskutierten Dr. Gerald Braun, ziv. Leiter Weltraumlagezentrum, Deutsche Weltraumagentur im DLR, Ulrich Schull, Head of National Future Programs and Proposals AIRBUS, Thomas Spangenberg, Referatsleiter Weltraumsicherheit und Weltraumoperationen BMVg, Christoph Reising, Programmdirektor GESTRA und Bereichsleiter PMO, Fraunhofer FHR und Frank Schlichthaber, Radarexperte Weltraumbeobachtung mit TIRA, Fraunhofer FHR darüber, wie anfällig die Infrastruktur im Weltraum ist, was benötigt wird um diese wirksam zu schützen und wie Vorhersagen angesichts von immer mehr Verkehr und Weltraumschrott im Orbit weiter verfeinert werden können.

Am zweiten Tag behandelten die Vorträge den Schwerpunkt „Radar als Schlüsseltechnologie für Verteidigung und Sicherheit“. Hier standen unter anderem die Themen Satellitengestütztes passive Radar, Simulation und Anwendung elektronischer Aufklärung und ultrahochaufgelöstes Drohnen-SAR auf der Agenda. Besondere Highlights der Vorträge an beiden Tagen waren die anschaulichen Live-Demonstrationen der Fähigkeiten der vorgestellten Systeme, die per Video vom Ausstellungsgelände in die Vorträge übertragen wurden.

„Wir freuen uns über eine hochkarätige, rundum gelungene Veranstaltung. Das Wachtberg Forum 2023 hat zahlreiche Player der Branche zusammengebracht und viel Austausch, Kooperation und Vernetzung im Bereich der Zukunftstechnologie Radar angestoßen. Dabei zeigt uns das große Interesse der Besucher aus Industrie, Verteidigung und Forschung, dass wir mit unseren Radar- und Hochfrequenzanwendungen einen wichtigen Beitrag zur Lösung aktueller und zukünftiger Herausforderungen der Gesellschaft leisten“, so Prof. Dr.-Ing. Peter Knott, Institutsleiter des Fraunhofer FHR.

 

Das Wachtberg-Forum bietet seit dem Jahr 2010 eine jährliche Plattform für Austausch und Vernetzung mit Kunden und Partnern des Fraunhofer FHR. Die Veranstaltung fand zum ersten Mal „von Mittag bis Mittag“ statt, so dass am ersten Tag ein stimmungsvoller Ausklang am Abend bei schönsten Sommerwetter mit reichlich Gelegenheit zum Austausch möglich war. Der Wettergott blieb dem Wachtberg-Forum auch in diesem Jahr hold und sparte sich das große Finale exakt zum Ende der Veranstaltung auf: Nach Abschluss der Vorträge setzte das angekündigte Gewitter ein – das die Gäste jedoch wohlbehütet im Zelt am Mittagsbuffet abwarten konnten, bevor es für alle zurück auf dem Heimweg ging.

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