Erfolgreicher Projektabschluss von IDAS-PRO: Zaunradar schützt urbane Lufträume
Wie können wir kritische Infrastrukturen, Industrieanlagen und Behördenareale zuverlässig und kostengünstig vor unbemannten Drohnenangriffen schützen? IDAS-PRO, das Innovative Drohnenabwehrsystem PRO, bietet mit seinem „Zaunradar“ zur Perimeterüberwachung nun eine konkrete Antwort hierauf. Das System zur Drohnendetektion wurde speziell für komplexe urbane Szenarien konzipiert und ist dabei kostengünstig und wartungsarm. Das hochskalierbare Detektionssystem wirkt, wie der Feldversuch Ende Juni 2025 bewies, auch in komplexen urbanen Szenarien zuverlässig und störungsfrei.
Dem Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik FHR ist in zweieinhalb Jahren Entwicklungszeit zusammen mit namhaften Partnern ein signifikanter Technologiesprung gelungen. Hierzu berichten Christian Krebs, Abteilungsleiter Simulation & Systemdesign, und Stefan Wickmann, Gruppenleiter H/W Implementierungen, über das Leuchtturmprojekt IDAS-PRO, das durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt gefördert wurde und die Weiterentwicklung von vier Vorläuferprojekten zur Drohnendetektion bietet. Damit zeigt IDAS-PRO die Ergebnisse von kontinuierlicher Forschungsarbeit und enger Abstimmung mit potenziellen Nutzern, die aus den vorherigen Systemen die leistungsfähigsten Module auswählten und zur Integration in ein neues, automatisiertes und kalibrierbares Gesamtsystem bestimmten. Das Ergebnis ist IDAS-PRO mit seinem flexibel konfigurierbaren, modular aufgebautem Drohnenabwehrsystem, das alle entscheidenden Komponenten in einer anwenderfreundlichen Lösung vereint.
Herzstück des Systems ist das sogenannte Zaunradar – ein virtueller „elektronischer Zaun“, der in einem realitätsnahen Feldversuch im Juni 2025 erfolgreich getestet wurde, berichten Krebs und Wickmann, beide aus dem Bereich Industrielle Hochfrequenzsysteme (IHS) des Fraunhofer FHR. Bereits jetzt detektiert das System Drohnen zuverlässig in bis zu 30 Metern Flughöhe und mit einem Öffnungswinkel von bis zu 180° selbst in eng bebauten Häuserschluchten, weitläufigen Industriearealen oder rund um sicherheitskritische Anlagen mit präziser Übersicht. In der nächsten Entwicklungsstufe soll eine Detektion bis zu 50 Metern erfolgen – mit schon jetzt rechnerisch belegtem Potenzial auf 100 Meter.
Intelligente Systemarchitektur – verständlich für alle Anwender
Neben der Radartechnologie kommen in IDAS-PRO auch Funk-, optische und akustische Sensoren sowie Störsender und Abfangdrohnen zum Einsatz. Gesteuert wird alles über eine zentrale Lageübersicht, die eine intuitive Bedienung, auch für Nutzer ohne tiefergehendes Radar-Know-how ermöglicht. Die Systemarchitektur erlaubt dabei eine beliebige Skalierung und einfache Integration in bestehende Sicherheitsinfrastrukturen. Ein weiterer Vorteil ist der geringe Wartungsaufwand des Systems, das dank passiver Kühlung eine große Temperaturunempfindlichkeit aufweist.
Das Zaunradar wurde durch das Fraunhofer FHR konzipiert und realisiert. Gemeinsam mit dem Industriepartner und Konsortialführer ELT Elettronica GmbH sowie weiteren Partnern – HP Wüst, Optoprecision, Universität Würzburg, Fraunhofer FKIE und dem Bundeskriminalamt – wurde das Projekt nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich für die Marktreife entwickelt. Anders als bei den Vorgängerprojekten waren Technologietransfer und Vermarktung von Beginn an integraler Bestandteil der Projektstrategie, deshalb stellen Krebs und Wickmann fest: „Ein zentrales Ziel war es, ein hohes Technology Readiness Level zu erreichen – das ist uns gelungen. Damit ist der Weg für die Industrialisierung ab 2026 geebnet.“
Flexible Sicherheit für vielfältige Anwendungen
Durch das offene, modulare Konzept lassen sich maßgeschneiderte Lösungen für unterschiedlichste Szenarien realisieren – von Behörden und Einsatzkräften über kritische Infrastrukturen bis hin zu privaten Großveranstaltungen. Auch Mietlösungen sind denkbar, um temporären Schutz effizient und kostengünstig verfügbar zu machen. Damit bietet IDAS-PRO eine attraktive Alternative zu bisherigen, oft kostspieligen Systemen.