Zivile Sicherheit: Vielfältige Unterstützung durch Radar
9/11 versetzte die Welt als erster terroristisch motivierter Anschlag dieser Dimension auf ein ziviles Ziel in Angst und Schrecken. Es folgten Anschläge in Madrid 2004 und in London 2005.
Als Reaktion auf die Anschläge wurden Forschungsprogramme aufgelegt, die den Schutz der Zivilbevölkerung in Friedenszeiten adressieren. So etwa das Sicherheitsforschungsprogramm der Bundesregierung »Forschung für die zivile Sicherheit«. Radar bietet zahlreiche Möglichkeiten, die Sicherheit im zivilen Bereich zu erhöhen.
Schutz und Rettung von Menschen: Unbemannte Systeme mit Radarsensoren
Im Katastrophenfall ist es für Einsatzkräfte oft schwierig, sich in kürzester Zeit ein genaues Lagebild zu machen. Es ist äußerst gefährlich, brennende Gebäude auf der Suche nach Menschen zu betreten. Drohnen kombiniert mit Radartechnologie können hier eine große Hilfe sein: Die Drohnen könnten prinzipiell in verqualmte Gebäude fliegen und über an ihnen angebrachte Radarsensoren Lebenszeichen orten. Gleichzeitig können Radarsensoren dafür sorgen, dass Drohnen sicher durch Gebäude navigieren. So ließen sich Rettungseinsätze deutlich schneller, effizienter und gefahrloser durchführen. Auch unter Trümmern können Radarsensoren Lebenszeichen orten. Zukünftig wäre es denkbar, Drohnen autonom arbeiten zu lassen – und damit die Einsatzkräfte weiter zu entlasteten. An entsprechenden Radartechnologien wird im Geschäftsfeld Sicherheit bereits geforscht.
Noch einen Schritt weiter geht das kognitive Radar, bei dem das Radarsystem die jeweils optimalen Parameter für die aktuelle Situation eigenständig einstellt.
Schutz von kritischer Infrastruktur: Inspektionsroboter mit Radarsensoren
Zur zivilen Sicherheit gehört es auch, kleinste Risse in Kühltürmen von Kraftwerken, Tunnelsystemen, Brücken oder ähnlichen Infrastrukturen zu entdecken. Drohnen und Roboter können auch diese zum Teil gefährlichen und zeitintensiven Aufgaben übernehmen. Für die Radartechnologie gibt es hier zwei Ansatzpunkte: Zum einen kann sie über Sense and Avoid Kollisionen verhindern. Registriert der Radarsensor eine Wand oder ein anderes Hindernis, können die Daten an die Steuerung der Drohne oder des Roboters gesendet werden, so dass sie dem Hindernis ausweichen. Erste Tests hierzu hat das Geschäftsfeld Sicherheit bereits erfolgreich durchgeführt. Zum anderen bieten Radarsensoren Vorteile bei der Analyse der Infrastrukturen – so können sie auch in dunkler, verqualmter und unzugänglicher Umgebung Strukturen millimetergenau abbilden und feinste Risse und Beschädigungen detektieren.
Schutz vor Kriminalität
Auch beim Schutz vor Kriminalität können Radarsysteme gute Dienste leisten. So ermöglichen sie Sicherheitskräften berührungslos zu erkennen, ob Personen unter ihrer Kleidung Messer oder andere gefährliche Dinge versteckt bei sich tragen.